Im Mittelstand sind On-Premises-Lösungen noch weit verbreitet. Das gilt besonders im Bereich ERP: Oft sind hier bereits seit vielen Jahren lokale Systeme im Einsatz.
Getrieben von der digitalen Transformation hat jedoch eine Trendwende begonnen, und eine neue Generation flexibler Businesssoftware löst überalterte ERP-Suiten ab.
Bei jedem Systemwechsel mit auf dem Prüfstand: Die IT-Infrastruktur und damit die zentrale Frage nach dem idealen Betriebsmodell
Wo liegen die Daten und wie sicher sind sensible Informationen? Wie hoch ist die Investition? Welche Hardware und welche technischen Kenntnisse werden benötigt? Lässt sich das System schnell und einfach skalieren? Und wie lange dauert die Implementierung? Welches Modell passt zu meinem Unternehmen? All das sind Fragen, die sich bei der Neu-Anschaffung eines ERP-Systems stellen.
In diesem Ratgeber wollen wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten geben, sodass Sie fundierte Entscheidungen treffen können.
Die ERP-Betriebsmodelle im Überblick
Cloud
Cloudbasierte Lösungen werden vom Anbieter als Service bereitgestellt – entweder nur die Nutzung externer Hardware (Infrastructure as a Service / IaaS) oder ein Komplettangebot aus Hardware und Software, meist in Form von Abonnements (Software as a Service / SaaS).
On-Premises
On-Premises-Lösungen werden lokal auf unternehmenseigenen Servern installiert und auch inhouse von eigenen IT-Mitarbeitern verwaltet und gewartet – sowohl die Software als auch die Hardware.
Einfacher erklärt: Vergleichen Sie die ERP-Lösung mit einem Pizzaessen. „On-Premises“ entspricht der selbstgemachten Pizza zuhause. Um eine Pizza selbst zu zubereiten, müssen Sie zunächst die richtigen Zutaten einkaufen – und dabei möglichst darauf achten, dass Sie nichts vergessen. Zudem müssen Sie wissen, wie man einen Pizzateig zubereitet, weil Sie den Teig für eine wirklich frische Pizza natürlich selbst herstellen. Darüber hinaus investieren Sie Ihre Arbeitszeit, benutzen Ihren eigenen Herd und decken zuletzt natürlich auch den Tisch selbst ein. So haben Sie den größten Einfluss auf das Endergebnis – sowie den größten persönlichen Aufwand und die höchste persönliche Verantwortung dafür, dass die Pizza wirklich gelingt.
Etwas entspannter wird es bereits bei einer Tiefkühlpizza (IaaS): Dafür müssen Sie weder kochen können noch einzelne Lebensmittel einkaufen. Stattdessen schieben Sie die vorbereitete Pizza in den Ofen, decken den Tisch ein und können schon bald Essen.
Die dritte und komfortabelste Option ist schlussendlich ein Besuch der kleinen Pizzeria ums Eck (SaaS): Sie müssen sich um nichts kümmern, sondern wählen aus der Speisekarte Ihre Lieblingssorte und bekommen nur wenig später die fertig gebackene Pizza an den Tisch gebracht. Ansonsten können Sie den Abend in aller Ruhe genießen, während Sie sich auf das handwerkliche Geschick des professionellen Pizzabäckers und auf die Qualität seiner Zutaten verlassen.
Wie funktioniert Cloud-ERP?
Der Begriff Cloud (“Wolke”) beschreibt das Zusammenspiel von mehreren Servern, die Aufgaben wie beispielsweise die Datenspeicherung oder Programmabläufe übernehmen. Dabei ist es für den Nutzer der Cloud unerheblich, aus welchen Einheiten das Netzwerk der Cloud aufgebaut ist – denn selbst wenn ein Server ausfällt, hat das keine Auswirkungen auf das Gesamtsystem.
Ein Cloud-ERP-System wird auf Servern im externen Rechenzentrum des Anbieters installiert. Der Anbieter kümmert sich um Ausfallsicherheit, Leistungsfähigkeit und Sicherheit dieser Infrastruktur und stellt den ERP-Nutzern via Internet Speicherplatz und Rechenleistung zur Verfügung.
Der Kunde kann entweder eigene Softwareapplikationen auf den Servern installieren, nutzen und pflegen (IaaS) oder ERP-Anwendungen des Anbieters dazubuchen (SaaS). Alle auf Nutzerseite eingegebenen Daten werden in Echtzeit mit dem Rechenzentrum synchronisiert.
Kostenloses E-Book: Einsatz von Cloud ERP im PVH
Lesen Sie im kostenlosen E-Book alles rund um den Einsatz von Cloud ERP im Produktionsverbindungshandel.
Aber was ist jetzt geeigneter: Cloud oder On-Premises? Diese Frage ist schnell beantwortet. Denn Cloud-Lösungen sparen nicht nur Investitions- und Betriebskosten, sondern zahlreiche weitere Vorteile bieten:
Hohe Performance
Technologien für Automatisierung, IoT, Analytics oder KI: Digitale Transformation erfordert leistungsstarke ERP-Systeme, die große Datenmengen schnell und zuverlässig verarbeiten können. Die immensen High-End-Serverfarmen der Cloud-Anbieter bieten auch kleinen und mittelgroßen Unternehmen performante IT-Ressourcen. Mit garantierter Systemverfügbarkeit und Servern, die zu jedem Zeitpunkt technisch state of the art sind und alle gesetzliche Anforderungen hinsichtlich Redundanz, Notfallstromversorgung oder Fail-Over erfüllen.
Schnelle Implementierung
Jede ERP-Implementierung erfordert eine präzise Vorplanung und Migration, aber Cloud-ERP schlägt On-Premises bei der Geschwindigkeit deutlich. Standardisierte Best-Practice-Features minimieren die Zeit für individuelle Prozessmodellierungen und erhöhen die Anwenderzufriedenheit durch QuickWins. Während bei lokalen Implementierungen 12 Monate Vorlauf keine Seltenheit sind, punkten Cloud-Lösungen mit einem zügigen Onboarding – die Teams arbeiten häufig bereits nach 8 bis 12 Wochen produktiv.
Updates und Agilität
Cloudbasierte ERP-Systeme sind immer up to date. Systemaktualisierungen werden vom Anbieter eingespielt und Backups laufen automatisch im Hintergrund mit.
Unternehmen müssen sich schneller denn je an dynamische Rahmenbedingungen anpassen. Neue Standorte und neue Nutzer, neue Produkte und neue Workflows: Cloud-ERP liefert eine flexible Architektur mit einem schnell und einfach zu skalierenden Funktionsumfang – abhängig vom Abomodell oft sogar monatsgenau.
Fazit
Die Entscheidung für ein Betriebsmodell hat weitreichende Auswirkungen auf die individuelle Kosten-Nutzen-Relation.
Für On-Premises benötigen Sie ein hohes Maß an technisches Knowhow sowie Personalkapazitäten – und selbst damit lösen Sie nur einen Teil der zahlreichen Probleme, die mit diesem Betriebsmodell verbunden sind. Denn eine lokale Installation ist immer starrer und unflexibler als eine Cloud-Lösung, zumal die vorhandene Hardware physikalische Grenzen für das Wachstum setzt und meistens nur schwer erweitert werden kann.
Wenn Sie also nicht sehr viel Geld in ein eigenes Rechenzentrum inklusive IT-Fachpersonal investieren können oder wollen, ist ein Cloud-ERP die richtige Wahl – ohne laufenden Zeitaufwand für Wartung und Updates, mit planbaren, niedrigen Monatspauschalen für die Nutzung eines jederzeit exakt auf Ihren Bedarf abgestimmten Leistungsumfangs.
Und auch beim Thema Sicherheit ist die Cloud den On-Premises-Lösungen klar überlegen. Denn Cloud-Anbieter können Ihnen das höchste Level an Sicherheit bieten, das sich sonst nur riesige Konzerne leisten könnten. Lokal lassen sich vergleichbare Sicherheitsvorkehrungen praktisch nicht realisieren. Wenn Ihnen also die Sicherheit Ihrer Geschäfts- und Kundendaten wichtig ist, werden Sie sich immer für die Cloud entscheiden.
Deutlich niedrigere Kosten, keine Notwendigkeit für eigene Infrastruktur und deren Wartung, dafür viel mehr Flexibilität und höhere Sicherheitsstandards: Die Vorzüge von Cloud-Lösungen sind vielfältig und klar.
Darum kann es kaum verwundern, dass Cloud-Computing im Mittelstand angekommen ist – und so auch die Nutzung von ERP-Lösungen verändert. Denn Unternehmen, die sich erfolgreich für die Zukunft aufstellen möchten, brauchen Business-Software, die sich flexibel an den jeweiligen digitalen Reifegrad anpasst und mitwächst. Der Weg führt in die Wolke, denn Cloud-Lösungen bieten die nötigen Rahmenbedingungen für digitale Prozesse und smarte Automatisierung, für datengetriebene Geschäftsmodelle und agile Marktanpassungen.
Mehr Informationen
Online-Seminare
Erhalten Sie in unseren kostenlosen Online-Seminaren einen Überblick über die Funktionen, Handhabung und Integration in die E/D/E Prozesse von ERPcloud360.
Was sind die Vorteile von Cloud-ERP im Produktionsverbindungshandel? Laden Sie den Leitfaden zum Einsatz einer modernen Unternehmenssoftware kostenlos herunter.
This website uses cookies so that we can provide you with the best user experience possible. Cookie information is stored in your browser and performs functions such as recognising you when you return to our website and helping our team to understand which sections of the website you find most interesting and useful.
Strictly Necessary Cookies
Strictly Necessary Cookie should be enabled at all times so that we can save your preferences for cookie settings.
If you disable this cookie, we will not be able to save your preferences. This means that every time you visit this website you will need to enable or disable cookies again.